Kommentar |
Die poetischen, oft auch rätselhaften Gleichnisse Jesu sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der synoptischen Evangelien, sondern haben auch unsere Kultur, Literatur und Kunst tief geprägt. Sei es ein Schatz im Acker, ein verlorenes Schaf oder ein kleines Senfkorn: in Jesu Erzählungen führt das Alltägliche über die menschliche Logik hinaus in das Reich Gottes.
Anhand ausgewählter Gleichnisse wird das Proseminar in die Methoden der neutestamentlichen Exegese einführen. Im Sinne der diachron reflektierten Synchronie werden die wichtigsten Arbeitsschritte der historisch-kritischen Methode theoretisch vermittelt und praktisch eingeübt. Diachrone Perspektiven (Text- und Literarkritik, Form-, Redaktions-, Traditions- und Wirkungsgeschichte), die die Entstehung und Überlieferung des Textes im Blick haben, werden dabei methodisch reflektiert mit synchronen Fokussierungen (semantische und pragmatische Analyse, Erzählkritik und Intertextualität), die sich mit der literarischen Integrität/Einheitlichkeit der Texte befassen, kombiniert.
Auch zur Benutzung von exegetischen Hilfsmitteln wird angeleitet werden. Ziel ist ein wissenschaftlich adäquater, eigenständiger Umgang mit biblischen Texten, der ein tieferes Hören auf die mitgeteilte Botschaft ermöglicht. |
Literatur |
- Söding, Thomas, Wege der Schriftauslegung. Methodenbuch zum Neuen Testament, Freiburg i. Br. 1998.
- Ebner, Martin/Heininger, Bernhard, Exegese des Neuen Testaments, Paderborn 42018.
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