Kommentar |
Der vor 20 Jahren verstorbene W.G. Sebald gilt heute gemeinhin als bedeutendster Schriftsteller deutscher Sprache des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Seine Werke kreisen um die Katastrophen des 20. Jahrhunderts, nicht zuletzt den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg, die zerbrochenen Biografien von Geflüchteten, Erinnerungsarbeit und Melancholie. Fotografien bilden einen integralen Bestandteil von Sebalds Texten, doch auch Sebalds Erwähnungen anderer Medientechnologien, nicht zuletzt des Films, sind eine genauere Untersuchung wert. Vor diesem Hintergrund wollen wir in dem Seminar versuchen, aus medienwissenschaftlicher Perspektive einen neuen Blick auf Sebalds Werk zu werfen.
Allen Teilnehmer_innen wird dringend empfohlen, bereits vor Semesterbeginn die Prosawerke Sebalds zu lesen — "Schwindel. Gefühle", "Die Ausgewanderten", "Die Ringe des Saturn" und "Austerlitz" — sowie idealerweise auch die Bände "Luftkrieg und Literatur" und "Campo Santo". Planen Sie dafür ausreichend Zeit ein; die Texte Sebalds sind gering im Umfang, erfordern aber aufmerksame Lektüre. |