Kommentar |
Dieses Seminar befasst sich mit der Grundlage zivilgesellschaftlicher Zusammenschlüsse in postmigrantischen Gesellschaften. Es geht der Frage nach, wie kollektives Handeln und Solidarität in pluralen Gesellschaften entsteht, wie Gemeinsamkeiten und ein Common Ground zwischen diversen Akteuren hergestellt wird und welche Rolle dabei migrationsbezogene Themen, eine migrationsbezogene Polarisierung und migrantische Akteure selbst einnehmen. Ausgehend vom Konzept der postmigrantischen Gesellschaft gibt das Seminar eine Einführung in einschlägige Theorien der sozialen Bewegungsforschung, Theorien des kollektiven Handelns, der neueren Solidaritätsforschung ebenso wie in identitätspolitische Konzepte und intersektionale Perspektiven. Auf empirischer Ebene analysiert das Seminar exemplarisch migrationsbezogene Protestereignisse, Bündnisse und Bewegungen (beispielsweise: Proteste von Geflüchteten, Mieter*innenprotese in einer postmigrantischen Stadt, Ost-migrantische Analogien, die Black Lives Matter Bewegung, das Migrantifa Bündnis, Mobilisierungen im "Sommer der Solidarität", Willkommensinitiativen während des Sommers der Migration). Ziel ist es, die Perspektive der Migrations- und Integrationsforschung mit der Perspektive des kollektivem Handelns und der sozialen Bewegungsforschung zusammen zu denken und so, Mechanismen und Dynamiken der Entstehung von solidarischen Bündnissen und Allianzen in postmigrantischen Gesellschaften zu untersuchen und zu verstehen.
*
Das Seminar findet im Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM) in der Mohrenstraße 40/41, 10117 Berlin (https://www.bim.hu-berlin.de/), 5. Stock, Raum 506, statt. |