Gruppe 1: Vielfalt und Diversität im (Schul-)Sport
In diesem Seminar wird den Studierenden ein Grundwissen über die theoretischen Inhalte und die Verortung der Diversity Studies vermittelt. Die Studierenden erhalten Einblick in soziale Prozesse und gesellschaftliche Phänomene wie Differenzierung und Diskriminierung. Sie diskutieren Chancen und Schwierigkeiten von Vielfalt im Sport(unterricht) und reflektieren die Rolle von Sportpädagogik und -lehrkräften für (schulbezogene) Diversität.
Geschult werden insbesondere die Selbstreflexionskompetenzen der Studierenden bezüglich der Wahrnehmung von Diversität und Diskriminierung. Zu ausgewählten Schwerpunkten (wie z.B. Geschlecht, geschlechtliche und sexuelle Identität) werden Möglichkeiten des Umgangs in der (Schul-)Sportpraxis diskutiert.
Das Seminar findet als Mix aus wöchentlichen digitalen Lehrveranstaltungen (freitags von 16-18 Uhr (c.t.) am 22.4./29.4./06.5./13.5./20.5.2022 und 10.6./17.6./01.7.2022 sowie zwei Präsenz-Blockveranstaltungen statt (samstags 10-15 Uhr am 09.07. & 16.07.2022). Im Seminar wird die Mitarbeit in Kleingruppen und an (Forschungs-)Projekten vorausgesetzt, ebenso die Teilnahme an beiden Blockveranstaltungen.
Gruppe 2: Pädagogische Qualität im Training und Sportunterricht
Wer sportliches Training oder Sportunterricht beobachtet, beurteilt immer unwillkürlich und intuitiv, was die Lehrkraft gut macht und was ihr weniger gut gelingt. Diese Einschätzungen hängen mit den eigenen Erfahrungen zusammen. Menschliche Wahrnehmung ist jedoch immer selektiver, als man es selbst für möglich hält - wie z.B. dieser klassische Versuch zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=vJG698U2Mvo
Um im Training oder im Sportunterricht das wirklich pädagogisch Wichtige zu sehen, muss man seine Aufmerksamkeit also gezielt lenken. Nämlich auf solche Merkmale, die wissenschaftlich fundiert beitragen zu einem lernfreundlichen Klima einer wirksamen Lenkung der Lerngruppe und optimalen Lern- und Trainingsfortschritten durch effektive Instruktion und Feedback.
Die Lenkung der Aufmerksamkeit auf pädagogische Qualitätsmerkmale ist leichter gesagt als getan.
In der Veranstaltung werden wir folgende Schritte dazu unternehmen:
1) Wissen vertiefen: Welche wissenschaftlich fundierten Verhaltensmerkmale von Lehrkräften fördern Lernklima, Gruppenlenkung und Lernfortschritt?
2) An Viedeos die eigene Wahrnehmung von Qualitätsmarkern entwickeln: Kann ich o. a. Merkmale im komplexen Fluss von wirklichem Training- bzw. Sportunterricht identifizieren?
3) Begründete Beobachtungsurteile fällen: Kann ich nicht nur einzelne Merkmale identifizieren, sondern auch nach vorgegebenen Kriterien zuverlässig einschätzen, ob eine Trainingseinheit oder eine Unterrichtsstunde eine hohe, mittlere oder geringe pädagogische Qualität aufweist?
Vorausgesetzt ist die Bereitschaft, evidenzbasierte Kriterien und ihre theoretischen Hintergründe zu erlernen und die eigene Wahrnehmungsfähigkeit weiterzuentwickeln. Die Arbeitsleistungen im Seminar bestehen aus der Lösung von Beobachtungsaufgaben an Videomaterial, durch die zudem der eigene Kompetenzfortschritt in Hinblick auf die Wahrnehmung pädagogischer Qualität in Training und Sportunterricht überprüft werden kann.
Gruppe 3: Schulsport aus der Sicht der Schüler*innen und Lehrkräfte
Die Studierenden lernen wissenschaftliche Theorien und Methoden der Sportpädagogik / empirischen Schulsportforschung an Beispielen aus dem Schulsport vertiefend kennen, setzen sich mit empirischen Befunden der Schulsportforschung, insbesondere mit der Schüler- und Lehrerforschung, kritisch auseinander, leiten erste Schlussfolgerungen/Konsequenzen für die Schulsportpraxis ab und setzen sich mit den eigenen Erfahrungen, Wahrnehmungen, Einstellungen und Handlungsmustern bewusster auseinander. Darüber hinaus erweitern die Studierenden Techniken und Methoden des wissenschaftlichen Arbeitens sowie des Präsentierens/Moderierens wissenschaftlicher Inhalte. |