Kommentar |
Der Zusammenhang von Mehrsprachigkeit und Sprachbewusstheit (Language Awareness) ist Gegenstand vieler Diskussionen in der Mehrsprachigkeits- und Spracherwerbsforschung. Befunde zu kognitiven Vorteilen von mehrsprachig aufwachsenden Kindern und Erwachsenen mit multiplen Fremdsprachenkenntnissen gegenüber Monolingualen verweisen oftmals auf ein erhöhtes metasprachliches Bewusstsein. Dieses lässt sich u.a. an Praktiken mehrsprachigen Sprechens wie Code-Switching oder Translanguaging erkennen, die kein Zeichen für Defizite sind, wie verbreitete sprachideologisch begründete Mythen nahelegen, sondern den „virtuose[n] und spielerische[n] Umgang mit mehrsprachigen Repertoires“ (Tracy 2014: 14) zeigen. Im Seminar sichten wir verschiedene Studien zu kognitiven, affektiven und sozialen Dimensionen von Mehrsprachigkeit und Sprachbewusstheit und diskutieren ihre Relevanz für die Didaktik und die Bildungspolitik. |
Literatur |
Riehl, C.M. (2014): Mehrsprachigkeit. Eine Einführung. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; Tracy, R. (2014): Mehrsprachigkeit: Vom Störfall zum Glücksfall. In: Krifka, M. et al. (Hrsg.): Das mehrsprachige Klassenzimmer. Über die Muttersprachen unserer Schüler. Berlin: Springer VS, 13-34 |