Kursinhalt: Seit der Weltwirtschaftskrise in den Jahren 2008-2009 hat sich der Umbruch des ökonomischen Wachstumsmodells in der Volksrepublik China beschleunigt. Die erklärte Zielsetzung der chinesischen Regierung besteht darin, das exportorientierte und arbeitsintensive Entwicklungsmodell durch eine innovations- und technologiegetriebene Wirtschaft mit hoher Wertschöpfung zu ersetzen. Auf Basis der im Jahr 2015 verlautbarten industriepolitischen Strategien Made in China 2025 und Internet Plus soll die Automatisierung, Digitalisierung und E-Kommerzialisierung der Ökonomie vorangetrieben werden. Das Seminar behandelt diese Transformation des chinesischen Wachstumsmodells und erörtert den damit einhergehenden Wandel von Arbeitsverhältnissen im “digitalen Kapitalismus” chinesischer Prägung.
Lernziele: Im ersten Abschnitt des Seminars werden Studierende in ausgewählte Theorie-Debatten und arbeitssoziologische Konzepte zur Analyse des so genannten “digitalen Kapitalismus” bzw. “Plattformkapitalismus” eingeführt. Darauf basierend erarbeiten sich die Teilnehmer*innen im zweiten Abschnitt des Kurses ein grundlegendes Verständnis der wesentlichen Gründe und Charakteristika der jüngsten industriepolitischen Maßnahmen in der Volksrepublik China. Anhand von aktuellen empirischen Befunden erörtern die Studierenden im dritten Abschnitt des Seminars schließlich den digitalen Wandel von Arbeitsbeziehungen in ausgewählten Sektoren der chinesischen Wirtschaft.
Für die Teilnahme sind keine spezifischen Vorkenntnisse sind erforderlich.
Kursbewertung: Aktive Teilnahme, Lektürenotizen, Kurzpräsentationen.
Thematischer Bezug zu Säule und Modul: Aufbaukurs Gesellschaft/Transformation.
Methoden und Theorien: Arbeitssoziologische Theorien & Methoden; Theorien zu digitalem Kapitalismus & Plattformökonomie.
MAP: Essay/Hausarbeit |