Kommentar |
Flauberts Idee vom „livre sur rien“, dem „Buch über nichts“, wendet sich vom Anspruch der Wirklichkeitsrepräsentation durch Literatur ab und plädiert für die ästhetische Autonomie der Modellierung literarischer Welten. Anhand der Lektüre jener „Bibliotheksfiktionen“ (M. Foucault) von Flaubert, in denen er aus mythologischen Stoffen mimetische Erzählungen geformt hat, wird der poetologische Zusammenhang von Imagination, Fiktion und Narration analysiert. Im Spiegel der Forschungsliteratur sollen die Produktivität und Funktionalität der mimetischen Darstellungsverfahren auch im Hinblick auf ihre transformierende Wirkung für den modernen Roman sowie auf literaturwissenschaftliche Kategorien, wie z.B. Stoff, Form und Stil, untersucht werden.
Folgende Texte werden im französischen Original oder aber in Übersetzungen gelesen: La Tentation de saint Antoine (1874), Trois contes (1877), Bouvard et Pécuchet (1881). |