Kommentar |
In diesem Kurs wird das Entstehen neuer Wörter und Wortbildungsmuster als kreatives Handeln thematisiert. Was ist der Unterschied zwischen ‘kreativ’ und ‘falsch’? Wie verhalten sich Kreativität und Produktivität zu einander? Diese Fragen werden sowohl anhand der Forschungsliteratur als auch in praktischen Übungen kritisch besprochen, wobei Datensätze aus verschiedenen Sprachen qualitativ und quantitativ analysiert werden. Im Fokus stehen sowohl Neologismen (z.B. Lockdownfrisur oder Covidiot), Wortbildungsmuster (z.B. sogenannte Präfixoide wie mordslecker oder saucool) und Idiome (z.B. dumm wie ein Block Tofu, je Sommer desto schlimmer). Als theoretischer Rahmen dient die Konstruktionsmorphologie, die sich besonders gut dafür eignet, neue Entwicklungen in der Sprache infolge kreativen Sprachgebrauchs zu beschreiben und zu erklären. Im ersten Teil des Kurses wechseln Theoriesitzungen und Werkstattsitzungen sich ab; im zweiten Teil wird ein eigenes empirisches Forschungsprojekt durchgeführt, wobei jeder Schritt im Arbeitsprozess (Fragestellung und Hypothese, Datenerhebung, Analyse und Visualisierung) im Kurs besprochen und betreut wird. |