Kommentar |
Der Römerbrief gehört zu den wichtigsten Schriften des Neuen Testaments. Mitunter ist er als „Summe“ oder „Testament“ des Paulus bezeichnet worden, weil der Apostel in diesem seinem letzten Brief seine Sicht auf das Evangelium in einer umfassenden, strukturierten Argumentation darlegt. Dabei behandelt er zentrale Fragen, wie etwa die Situation des Menschen angesichts der Offenbarung der Gerechtigkeit Gottes in Jesus Christus, die Verankerung des Glaubens in Jesus Christus in den Schriften Israels, das neue Leben im Geist und den Weg Gottes mit Israel. Diese Themen werden in der Vorlesung entfaltet.
Ein notorisches Problem ist die Frage, warum Paulus den Römerbrief überhaupt geschrieben hat. Wollte er sich den römischen Christen vorstellen und um Unterstützung für seine Spanienmission – oder seine Jerusalemreise – werben? Wollte er ihnen nahbringen, wie sie als Juden- und Heidenchristen miteinander leben sollen? Oder sind die Gründe für den Brief eher in der biographischen Situation des Paulus zu suchen, der auf seine Mission im Osten des Römischen Reiches zurückblickt?
Die Vorlesung erarbeitet den Römerbrief auf der Grundlage des griechischen Textes und behandelt zentrale Fragen der Theologie des Paulus. |
Literatur |
Zur Einführung: Michael Theobald, Der Römerbrief (EdF 294), Darmstadt 2000.
Kommentare: Michael Wolter, Der Brief an die Römer (EKK VI,1-2), Neukirchen-Vluyn 2014/2019; Klaus Haacker, Der Brief des Paulus an die Römer (ThHKNT 6), Leipzig, 4. Aufl. 2012; Michael Theobald, Römerbrief (SKK 6/1-2), Stuttgart 1992/1993; C.E.B. Cranfield, Romans (2 vols.; ICC), Edinburgh 1975 (repr. 2001); R. Jewett, Romans (Hermeneia), Minneapolis 2007; Douglas J. Moo, The Epistle to the Romans (NICNT), Grand Rapids/Cambridge 1996.
Weiteres: Michael Theobald, Studien zum Römerbrief (WUNT 136), Tübingen 2001; Karl P. Donfried (Hg.), The Romans Debate. Revised and Expanded Edition, Grand Rapids 1991; Udo Schnelle (Hg.), The Letter to the Romans (BETL 226), Leuven 2009. |