Kommentar |
Das Hauptwerk "Das andere Geschlecht" (1949) von der Philosophin Simone de Beauvoir bleibt ein grundlegender Klassiker der feministischen Bewegung, der die Problematik der geschlechtbedingten Ungerechtigkeiten in einer komplexen Weise darstellt. Mit einer bemerkenswerten Kompromisslosigkeit thematisiert Beauvoir die gesellschaftliche Position der Frau und hinterfragt die traditionellen Geschlechterrollen von einem anthropologischen, psychologischen und soziologisch-wirtschaftlichen Gesichtspunkt, bis hinein in die Intimität des Körpers. Es gibt keinen Zweifel, dass das Werk entschieden feministisch und in diesem Sinn politisch ist; es ist aber auch ein Meisterwerk der existentialistischen Philosophie, die die unterschiedlichsten intellektuellen Kreise des 20. Jahrhunderts geprägt hat. In einem befreienden Schwung entwirft Beauvoir philosophische Konzepte, die durch einen reflektierten Prozess die Konstitution eines freien – d.h. sich selbst bestimmenden – Subjekts ermöglichen sollen.
Ziel des Seminars ist eine Lektüre des „Anderen Geschlechts", die sowohl der politischen als auch der philosophischen Tragweite des Textes gerecht wird. |
Literatur |
Seminarsprache ist deutsch, eine Lektüre im Original wird aber empfohlen. Das Buch bitte so bald wie möglich besorgen. (Übersetzung von Uli Aumüller und Grete Osterwald, Rowohlt Taschenbuch Verlag; gegebenfalls im Original in zwei Bänden: Le deuxième sexe, I und Le deuxième sexe II, Gallimard, collection folio essais). |