Kommentar |
Naturgemäß spielte die Heilkunde auch für die Römer eine lebenswichtige Rolle. Es sind uns zwar im Vergleich zur griechischen Tradition nur relativ wenige Quellen auf Latein erhalten geblieben, sie reichen aber aus, um uns eine Vorstellung von der römischen Medizin zu geben, die uns heutzutage zum Teil sehr vertraut, zum Teil aber auch eher fremd erscheint: Es gab z.B. keine Krankenhäuser; das Aufschneiden von Leichen zu Forschungszwecken lehnte man strikt ab.
In der Übung wird es unter anderem um magische Praktiken, Naturheilkunde, die Bedeutung von Medikamenten und ethische Vorschriften für den Arzt gehen. Die zu lesenden Texte stammen von Autoren aus ganz unterschiedlichen Epochen: In die Anfangszeit der lateinischen Literatur gehören Plautus und der gute alte Cato. Celsus, der auch als Cicero der Medizin galt, sowie Plinius der Ältere sind der frühen Kaiserzeit zuzurechnen, der eher weniger bekannte Marcellus dagegen der Spätantike.
Die zu übersetzenden Texte werden den Teilnehmenden in Kopie zur Verfügung gestellt.
Einführende Literatur: V. NUTTON, Roman Medicine: Tradition, Confrontation, Assimilation, in: ANRW II 37.1 (1993), S. 49-78; A. KRUG, Heilkunst und Heilkult, 2. Auflage, München 1993; E. Künzl, Medizin in der Antike, Stuttgart 2002. |