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Lothar von Segni, De miseria humanae conditionis - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Übung Veranstaltungsnummer 5270088
Semester SoSe 2022 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Do. 14:00 bis 16:00 c.t. wöch 3052 (Besprechungsraum)
Stockwerk: 2. OG


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Universitäts-Hauptgebäude - Unter den Linden 6 (UL 6)

Außenbereich eingeschränkt nutzbar Innenbereich eingeschränkt nutzbar Parkplatz vorhanden Barrierearmes WC vorhanden Barrierearme Anreise mit ÖPNV möglich
  findet statt    
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Lo Presti, Roberto , PD Dr. verantwortlich
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Klassische Philologie Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   1 - 3 
Master of Education (GYM)  Latein 1. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   1 - 3 
Master of Education (GYM)  Latein 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2015 )   1 - 3 
Master of Education (ISG)  Latein 1. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   1 - 3 
Master of Education (ISG)  Latein 2. Fach ( Vertiefung: mit LA-Option; POVersion: 2018 )   1 - 3 
Programmstudium-o.Abschl.  Latein Programm ( POVersion: 1999 )   -  
Programmstud.-o.Ab.Prom.  Klassische Philologie Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Programmstud.-o.Abschl.MA  Klassische Philologie Programm ( POVersion: 1999 )     -  
Promotion  Klassische Philologie Hauptfach ( POVersion: 2000 )     -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für Klassische Philologie
Inhalt
Kommentar

Im 11. und 12. Jahrhundert entstand im christlichen Abendland eine neue literarische Gattung, die das asketische Thema der Verachtung der Welt entwickelte und zu einem der zentralen Leitmotive des mittelalterlichen Welt- und Menschenbildes machte. Ein Meisterwerk dieser Gattung ist die Schrift, mit der wir uns in diesem Kurs auseinandersetzen werden, und zwar die 1195 verfasste Schrift De miseria humanae conditionis des Kardinals Lothar von Segni (1198 zum Papst mit dem Namen Innozenz III gewählt).

In De miseria conditionis humanae behandelt Lothar die Unvollkommenheit des menschlichen Daseins. Der Text ist in drei Teile eingegliedert: Im ersten Teil werden das Elend des menschlichen Körpers und die Schwierigkeiten beschrieben, mit denen die Menschen lebenslang umgehen müssen; im zweiten Teil werden die weltlichen Ambitionen der Menschen – Reichtum, Lust, Ehre und Ruhm – in Betracht gezogen und in ihrer Leere aufgezeigt; der dritte Teil des Werkes stellt eine bildhafte meditatio mortis dar, die sich um die Beschreibung des Zerfalls der menschlichen Leiche und die Vorstellung des hoffnungslosen Zustandes der Verdammten in der Hölle dreht. Ausgehend von einer scharfen Ablehnung alles Körperlichen und einer Verdammung der menschlichen Seele als sündig und verdorben gelangt Lothar zu einem pessimistischen Menschenbild. Das Werk folgt der überlieferten Lehre von der Hölle als Ort der ewigen Strafe für Sünder. Er betont zugleich den Vorrang des Klerus vor den Laien. Den Papst sah er „in die Mitte gestellt zwischen Gott und Mensch, diesseits Gottes, aber jenseits des Menschen, weniger als Gott, aber mehr als der Mensch“. Demgemäß sei der Papst vicarius Christi, nicht nur Amtsnachfolger Petri.

Im Kurs wird es darum gehen, dieses Werk in seinem kulturellen, theologischen und ideengeschichtlichen Kontext einzurahmen und die Fragen zu erörtern, in welchem Verhältnis zum Menschenbild des Früh- und Orientchristentums dieses Werk steht und inwiefern der anthropologische Pessimismus von Lothar das Menschenbild des abendländischen Mittelalters geprägt hat. In diesem Zusammenhang wird ein großer Teil unserer Interpretationsarbeit in einer Quellenanalyse bestehen, um verstehen zu können, wie Lothar an die biblischen Quellen herangeht, nach welchen Kriterien er seine Quellen selektiert, welche biblische Motive besonders betont und welche vernachlässigt bzw. in den Hintergrund gestellt werden.

Eine ausführliche Literaturliste wird am Anfang des Semesters zur Verfügung gestellt.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022. Aktuelles Semester: SoSe 2024.
Humboldt-Universität zu Berlin | Unter den Linden 6 | D-10099 Berlin