Kommentar |
Wir sind gewohnt, uns das Politische als etwas Unkörperliches, Abstraktes vorzustellen. Und doch ist es vor allem der Körper, der im Mittelpunkt politischer Operationen steht: Im Krieg wird er im Namen der Nation der Gefahr der Verletzung und des Todes ausgesetzt, über den weiblichen Körper soll die Vermehrung der Bevölkerung reguliert werden, in der Schule, im Militär, in Organisationen wird er Disziplinierungs- und Normalisierungsprozeduren unterworfen. Seine Gesundheit und Fitness steht seit dem 19. Jahrhundert zunehmend im Mittelpunkt staatlicher Maßnahmen, wissenschaftlicher Diskurse und biopolitischer Praktiken. Sein Geschlecht entscheidet im bürgerlichen Jahrhundert über politische Partizipation. Und doch entwickelt der Körper auch einen gewissen Eigensinn und lässt ihn seine Verwundbarkeit gerade zum Ausgangspunkt neuerer Konzeptionen des Politischen werden. – Neben der Erarbeitung aktueller theoretischer Perspektiven auf die Körper-, Emotions- und Sexualitätsgeschichte, soll an ausgewählten historischen Beispielen das Zusammenspiel von Wissens-, Macht- und Subjektivierungspraktiken erkundet werden.
Starttermin: 3.11.2021 |
Bemerkung |
Formalia / Teilnahmebedingungen
- Lektüre der gemeinsam zu lesenden Literatur zur Vorbereitung zu den Sitzungen
- Abfassung von kurzen Thesenpapieren zu den Sitzungen von maximal einer Seite (mit 2-3 zentralen Thesen des Textes und Fragen/Kritikpunkten zum Text); muss spätestens am Montagabend, 18 Uhr vor der Sitzung in Moodle stehen
- ein Kurzreferat mit Medieneinsatz, z.B. Powerpoint mit Ton oder Video (evtl. als Gruppenreferat), bitte darauf achten, dass die Datenmengen nicht zu groß sind, da sie dann nicht in Moodle hochgeladen werden können (im Zweifel die Hilfskraft um Unterstützung bitten)
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