Kommentar |
Das Seminar beschäftigt sich mit der Entstehungsgeschichte griechischer Heiligtümer aus dem Mythos bzw. dem Heroenkult.
Wir blicken dabei insbesondere auf das 8.-6. Jh. v. Chr. und die sich verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieser Zeit. Die Verehrung lokal bedeutender griechischer Helden bzw. Heroen und auch Heroinen erscheint als eine Besonderheit der griechischen Kulturentwicklung. Heroa werden gerade in dieser Zeit verbreitet und auch die großen Heiligtümer wie Isthmia, Nemea oder Olympia, die panhellenische Spiele ausrichten, beziehen sich explizit auf lokal bedeutende Gründerheroen. Diese werden auch im Ritus und Kultgeschehen zu direkten Kultempfängern, was sich auch in der materiellen Hinterlassenschaft, so den Votivgaben, spiegelt. So versuchen wir über den Aspekt des Heroenkults zu einem tieferen Verständnis zum ‚Funktionieren‘ der Heiligtümer in Griechenland zu gelangen. |
Literatur |
D. Boehringer, Heroenkulte in Griechenland von der geometrischen bis zur klassischen Zeit (Berlin 2001)
G. Ekroth, The Sacrificial Rituals of Greek Hero Cults from the Archaic to the Early Hellenistic Periods, Kernos 12, 2002, 252–274
G. Ekroth, Pelops joins the Party, Transformation of a Hero Cult within the Festival at Olympia, in: J. R. Brandt – J. W. Iddeng (ed.), Greek and Roman festivals (Oxford 2012), 95–137 |