Kommentar |
Um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert haben verstärkt künstlerische Strömungen Einfluss auf die Gestaltung von Bilderbüchern genommen und viele Künstler*innen der Moderne haben ihre Kunst im Bilderbuch als Ausstellungs- und Erzählraum umgesetzt. Das Bilderbuch avancierte zu einem Kunstwerk, das avantgardistische Kunststile wie die (Foto)Collage und das Experimentieren mit neuen Farb- und Formgebungen aufnahm und bis in die Gegenwart durch neue Kunststile, Intertextualität und Selbstreferentialität erweiterte. Bis heute entwickelt sich das Bilderbuch zum Ort für künstlerische und narrative Innovationen, wo neue Formensprachen im Zusammenspiel von Text und Bild. Damit bewegt sich das Bilderbuch entlang der Grenze von Kunst und Literatur und entzieht sich allzu engen Kategorisierungs- und Adressierungsversuchen. Im Seminar werden theoretische Ansätze der Bilderbuchforschung diskutiert und anhand exemplarischer Beispiele werden künstlerische Erzählformen unter Rückgriff auf die theoretischen Ansätze eignen Analysen und Interpretation unterzogen. Bild- und Textanalysen sowie literar- und kunsthistorische Kontexte stehen dabei in einem fruchtbaren Zusammenhang und befähigen Studierende zur kritischen Wertung der ausgewählten Werke. |