Kommentar |
Technische Geräte zur Aufzeichnung und Speicherung von Informationen und Medientechnologien der Kommunikation haben Literatur und Film nicht erst in unserer Gegenwart interessiert: Schon in Thomas Manns Roman Der Zauberberg faszinieren Grammophon und Röntgenapparat; Fritz Langs Monumentalfilm Metropolis von 1927 inszeniert Bildtelefonie und Roboter; Max Frischs Homo Faber reist mit Schreibmaschine und Super-8-Kamera durch Amerika und Europa. – In unserer vernetzten und zunehmend beschleunigten Digitalkultur ist diese Faszination weiter gewachsen: Daniel Kehlmanns Netzwerk-Roman Ruhm und Leif Randts Beziehungstextur Allegro Pastell gestalten Medientechniken der Nah- und Distanz-Kommunikation; GRM Brainfuck von Sibylle Berg und Pixeltänzer von Berit Glanz zeigen auf sehr unterschiedliche Weise die Konsequenzen von Algorithmen; Dave von Raphaela Edelbauer, Die Erfindung des Ungehorsams von Martina Clavadetscher, Ich bin dein Mensch von Maria Schrader entwickeln (international erfolgreiche) Szenarien künstlicher Intelligenz. – Das Seminar wird dieser Faszinationsgeschichte von Technik und Kommunikation nachgehen und dabei neben kanonischen Werken der Literatur- und Filmgeschichte vor allem Gestaltungsweisen von technologischen Verkehrsverhältnissen und medialen Austauschprozessen in unserer Gegenwart beobachten. Und das lohnt sich: In und mit diesen Texten und Filmen sieht und nutzt man die Technik/en der Kommunikation mit anderen Augen, Ohren, Sinnen. Zugleich lässt sich alles lernen, was für analytische Umgangsformen mit technischen Grundlagen von Kommunikation nötig ist. Studienleistung laut Studienordnung: Hausarbeit. |