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Nach dem Weltuntergang. Die „Mysterienoper“ der 1920er und 1930er Jahre (in Kooperation mit der Deutschen Oper Berlin) - Detailseite

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  • Online Belegung noch nicht möglich oder bereits abgeschlossen
Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer Ü53442
Semester WiSe 2021/22 SWS 2
Rhythmus keine Übernahme Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Präsenz

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 12:00 bis 14:00 wöch 401 (Seminarraum)
Stockwerk: 3. OG


Kupfer5 Institutsgebäude - Am Kupfergraben 5 (AKU 5)

  findet statt     2
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Stollberg, Arne, Professor, Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Kernfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Arts  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Bachelor of Science  Musikwissenschaft Zweitfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2017 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Kultur-, Sozial- und Bildungswissenschaftliche Fakultät, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft
Inhalt
Kommentar

Der Erste Weltkrieg beendete, wie häufig gesagt wird, nicht nur das „lange 19. Jahrhundert“, das eigentlich erst 1918 zu Ende ging, sondern bildete auch die Apokalypse einer bürgerlich-humanistischen Kultur, deren Ideale des Wahren, Schönen, Guten die Gräuel der Schlachtfelder nicht hatten verhindern können. Die Reaktion darauf erfolgte in den 1920er Jahren: Im Zuge der Verabschiedung alles Romantischen, aller Subjektivität und allen Gefühlsüberschwangs unter dem Schlagwort „Neue Sachlichkeit“ entstand die sogenannte „Zeitoper“, in der sich tagesaktuelle Stoffe, populäre Musikstile und beißende Ironie zu jenem „Tanz auf dem Vulkan“ formierten, der für die „roaring twenties“ charakteristisch war – bis die Weltwirtschaftskrise 1929 solchem Leichtsinn auf der Musiktheaterbühne ein Ende bereitete.

Neben dieser Strömung jedoch, der schon häufig die Aufmerksamkeit der Musikwissenschaft galt, gab es eine zweite, nicht weniger interessante: Werke kamen heraus, die auf den „Weltuntergang“ des Jahres 1918 mit einer Wendung ins Metaphysische, Religiöse oder Transzendente antworteten, und zwar durch Rückgriff auf Formen des Mysterienspiels, in deren Rahmen nichts Geringeres verhandelt wurde als der manichäische Konflikt zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Finsternis schlechthin. Hierzu zählt die spektakuläre, zwischen 1921 und 1923 geschriebene, aber erst 1999 (!) szenisch uraufgeführte Oper Antikrist des dänischen Komponisten Rued Langgaard, deren Neuinszenierung an der Deutschen Oper Berlin (Premiere: 30. Januar 2022) diesem Seminar als Anlass dient. Damit ist nicht nur die Möglichkeit gegeben, ein selten gespieltes Werk in den Blick zu nehmen; es besteht darüber hinaus die Chance, direkt mit den Beteiligten zu diskutieren, wie ein solches Stück heute auf die Bühne gebracht werden kann: Die Lehrveranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Dramaturgie der Deutschen Oper Berlin statt und umfasst neben den Seminarsitzungen auch Probenbesuche inklusive nachbereitender Gespräche.

 

Ebenso werden im Seminar behandelt (nach gegenwärtigem Planungsstand): Erich Wolfgang Korngolds Das Wunder der Heliane (1927), Viktor Ullmanns Der Sturz des Antichrist (1935), Bohuslav Martinůs Hry o Marii („Marienspiele“, 1935) und Arthur Honeggers Jeanne d’Arc au bûcher („Johanna auf dem Scheiterhaufen“, 1938).

Literatur

Auswahl (nur Überblicksdarstellungen zur ersten Orientierung)

  • Musiktheater im 20. Jahrhundert, hrsg. von Siegfried Mauser, Laaber 2002 (Handbuch der musikalischen Gattungen 14)
  • Oper im 20. Jahrhundert. Entwicklungstendenzen und Komponisten, hrsg. von Udo Bermbach, Stuttgart und Weimar 2000
  • Ulrich Schreiber, Opernführer für Fortgeschrittene, Bd. 3: Das 20. Jahrhundert, Teil 1: Von Verdi und Wagner bis zum Faschismus, Kassel u. a. 2000

The Cambridge Companion to Twentieth Century Opera, hrsg. von Mervyn Cooke, Cambridge 2005

Bemerkung

Die Lehrveranstaltung beginnt erst in der zweiten Woche der Vorlesungszeit (29.10.). Sie findet in Präsenz statt.

Achtung! Diese Präsenz-LV kann bei negativer Entwicklung des Infektionsgeschehens auch digital stattfinden. Bitte Ansagen beachten!

Prüfung

Hausarbeit

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
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