Kommentar |
Der Terminus ‘Balkanindogermanisch’ wird in der Indogermanistik nicht nur als Sammelbegriff der (alt)indogermanischen Idiome der Balkanregion verwendet, sondern im Sinne der genetischen Sprachverwandtschaft als denkbare gemeinsame Vorstufe des Griechischen, Albanischen, Phrygischen, Armenischen sowie einer Reihe von nur fragmentarisch bezeugten Sprachen dieser Region wie Illyrisch, Thrakisch, Dakisch und des in Süditalien bezeugten Messapischen. Hinzu kommen mehrere vermutete Substratsprachen, deren Zugehörigkeit zur indogermanischen Sprachfamilie z.T. umstritten ist. Die Vorlesung gibt einen Überblick über Geschichte, wichtige strukturelle Merkmale und sprachliche-genealogische Beziehungen dieser Sprachen und Sprachreste. |
Literatur |
DNP = Cancik, Hubert & Helmuth Schneider (Hgg.). 1997–2005. Der Neue Pauly. Encyklopädie der Antike. Stuttgart, Weimar: Metzler. [Darin: ‘Balkanhalbinsel, Sprachen’, ‘Dakoi, Dakia’, ‘Illyricum’, ‘Messapii, Messapia’, ‘Messapisch’, ‘Phryges, Phrygian’, ‘Phrygisch’, ‘Thracia’, ‘Thrakes, Thrake, Thraci’]. Katičić, Radoslav. 1976. Ancient languages of the Balkans. The Hague, Paris: Mouton de Gruyter. Klein, Jared, Brian Joseph & Matthias Fritz (Hgg.). 2018. Handbook of Comparative and Historical Linguistics. Vol. 3. Berlin: De Gruyter. (HSK 41,3), 1816–1874. Klingenschmitt, G.: ‘Die Verwandtschaftsverhältnisse der indogermanischen Sprachen’. In: Rasmussen, Jens Elmegård (Hg.). 1994. In honorem Holger Pedersen. Koll. d. Idg. Ges. … 1993 in Kopenhagen. Wiesbaden: Reichert, 235–251. Matzinger, Joachim. 2012. ‘Zwischensprachen’ – Areallinguistische Bemerkungen aus dem Bereich des Balkanindogermanischen’. In: Sadovski, Velizar und David Stifter (Hgg.). Iranistische und indogermanistische Beiträge in Memoriam Jochem Schindler (1944–1994). Wien : Verl. der Österr. Akad. der Wiss., 137–159. |