Kommentar |
Anpassung ist in klassischen Theorien der Moderne die unvermeidbare Praxis der Verlierer. Die Vertreter*innen des Fortschritts gehen voran, ihnen gehört die Zukunft. Der Rest muss im Modus der Adaption mit einer sich wandelnden Gegenwart zurechtkommen. In spätmodernen Gesellschaften aber wird Zukunft von der Verheißung zur Bedrohung. Die Sicherung von Gegenwart wird – etwa als Fokus auf resiliente Infrastrukturen – zu einer zentralen politischen Praxis. Wir fragen: Ist die kommende Gesellschaft eine der Anpassung? Was sind ihre leitenden Begriffe, normativen Leitplanken, Subjektivitätsformate, Zeitbezüge, Sozialstrukturen und Konfliktfelder? Und: Kann Anpassung eine emanzipatorische Praxis sein?
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