Kommentar |
In verschiedenen Ländern Europas haben sich Bewegungen formiert, die ihrem Selbstverständnis nach gegen eine „Gender-Ideologie“ aufbegehren. Protestiert wird u.a. gegen Gleichstellungspolitiken, Geschlechterforschung an Universitäten, Sexualkundeunterricht an Schulen sowie gleichgeschlechtliche Ehen. Diese Phänomene werden von der Forschung mitunter als „anti-gender Bewegungen“ oder „anti-feministische Bewegungen“ gefasst.
Zentrale Fragen des Seminars sind: Wer sind die zentralen Akteur:innen und was sind ihre Diskurse? Wie gestaltet sich dieses Phänomen in verschiedenen Ländern Ost- und West-Europas? Unter welchen politischen Bedingungen erstarken anti-gender Bewegungen?
Um diesen Fragen nachzugehen, werden wir a) unterschiedliche Länderstudien zu anti-gender Bewegungen lesen, b) das Konzept der Politischen Gelegenheitsstrukturen aus der Bewegungsforschung kennenlernen und c) erarbeiten, welche Gelegenheitsstrukturen den anti-gender Bewegungen in den jeweiligen Ländern zugrunde liegen.
Das Seminar findet auf Deutsch statt, ein Großteil der Literatur wird auf Englisch sein.
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Literatur |
Della Porta, Donatella; Diani, Mario (2020): Social movements. An introduction. Third edition. Hoboken NJ: Wiley Blackwell.
Hark, Sabine; Villa, Paula-Irene (Hg.) (2017): Anti-Genderismus. Sexualität und Geschlecht als Schauplätze aktueller politischer Auseinandersetzungen. 2., unveränderte Auflage. Bielefeld: transcript (Gender studies).
Kováts, Eszter; Põim, Maari (Hg.) (2015): Gender as symbolic glue. The position and role of conservative and far right parties in the anti-gender mobilizations in Europe. Budapest: FEPS.
Kuhar, Roman; Paternotte, David (Hg.) (2017): Anti-gender campaigns in Europe. Mobilizing against equality. Lanham, New York: Rowman & Littlefield International.
Strube, Sonja A.; Perintfalvi, Rita; Hemet, Raphaela; Metze, Miriam; Sahbaz, Cicek (Hg.) (2021): Anti-Genderismus in Europa: transcript-Verlag. |