Es ist ein Gemeinplatz, dass historische Forschung ihre Fragestellungen immer auch aus der Gegenwart bezieht. Es gab und gibt auch immer Historiker(innen), die mit ihren Arbeiten gezielt in die aktuelle politische Diskussion eingreifen wollen. Für deutsche Historiker des späteren 19. Jahrhunderts war die Frage der Herstellung und Befestigung eines deutschen Nationalstaats zentral. Ihr Beitrag konnte dazu konnte in unterschiedlichen Formen erfolgen: mit Arbeiten, die sich als genuine Forschung verstanden, durch Lehrtätigkeit, politische Publizistik, Nebentätigkeit als Parlamentarier oder Politikberater.
Darüber, wie sich die Verpflichtung auf – sich verändernde – wissenschaftliche Standards und öffentliches Engagement zueinander verhalten, gab es aber weder in der Historikerzunft noch in der Öffentlichkeit Konsens.
In der Übung werden Texte unterschiedlicher Genres von Johann Gustav Droysen, Theoodor Mommsen, Heinrich von Treitschke und anderen behandelt werden.
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