Eine Vielzahl an überlieferten archäologischen Befunden aus dem ägyptischen und nubischen Kulturraum sind aus Stein gefertigt. Dies mag zum einen darin begründet liegen, dass sich Stein gegenüber anderen Materialien, wie Holz und Lehm besser erhalten bzw. überliefert hat. Zum anderen manifestiert dies nach Jan Assmann aber wohl auch „ein Ewigkeits-Begehren, das sein Heil in der schieren Persistenz und Massivität des Materials sucht.“ Das Monumentalität nicht unbedingt an den Verbau von Steinblöcken geknüpft sein muss, wird durch die Existenz von monumentaler Lehmsteinbauten, wie dem Festungsbau des Chasechemui, den königlichen Grabpyramiden des Mittleren Reiches, der Deffufa in Kerma-Stadt oder den spätzeitlichen Tempelumfassungsmauern deutlich.
Im Zentrum des Seminars steht „Lehm“ als Bau- und Werkmaterial. Wir verfolgen dabei den Bauprozess von der Herstellung der Lehmsteine bis hin zu deren Verbau auf einer Großbaustelle. Im Rahmen von Referaten sollen schließlich einzelne Beispiele von ägyptischer und nubischer Lehmsteinarchitektur präsentiert und vor dem Hintergrund einer Architektur-Rezeption diskutiert werden.
Der Kurs richtet sich vornehmlich an Bachelor-Studierende, fortgeschrittene Studierende und Studierende anderer Fachbereiche sind ebenfalls willkommen. Eine aktive und regelmäßige Mitarbeit, die Übernahme kleiner Aufgabenstellungen und der interaktive Austausch werden vorausgesetzt.
Das Seminar findet in wöchentlichen synchronen Sitzungen im digitalen Format statt. |