Im Zuge der europäischen Kolonialisierung gelangten verschiedenste soziale Gruppen und Individuen nach Südasien. Unter ihnen befanden sich neben den Angestellten der Ostindienkompanien (wie Soldaten und Seeleuten) beispielsweise christliche Missionare und nicht missionierende Pastoren, Naturforscher und Mediziner, Militärs, Künstler und Handwerker. Zuweilen standen sie in Diensten indischer Herrscher, zuweilen waren sie ohne Anstellung oder wechselten zwischen Professionen hin und her oder widmeten sich gar illegalen Tätigkeiten. Fachliche Übergänge konnten fließend sein, etwa wenn ehemalige Soldaten oder Missionare zu Künstlern oder Naturforschern wurden oder beide Beschäftigungen parallel verfolgten.
Der Aufbaukurs behandelt die Diversität dieser Akteure, ihre Rekrutierung, die Push- und Pull-Faktoren für eine Indienfahrt sowie soziale Mobilität und Distinktion innerhalb und zwischen einzelnen europäischen und lokalen sozialen Gruppen. Zusätzlich werden konkrete Karrieren und der Lebensalltag in Indien mit den Erwartungen verglichen sowie die Bewältigungsstrategien für Probleme und Konflikte vor Ort erörtert. Weiterhin soll es um die Frage nach Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte gehen.
Für die Teilnahme sind die regelmäßige Lektüre der angebotenen Texte sowie die Übernahme kleinerer Aufgaben unabdingbar.
|