Kommentar |
Knapp 300 Jahre lang, vom 17. bis ins 20. Jahrhundert hinein, stand die Mongolei unter der Herrschaft der Qing-Dynastie. Das Seminar befasst sich mit dem spannungsreichen Verhältnis zwischen Mongolen, den mandschurischen Herrschern und der ethnisch diversen Bevölkerung des Chinesischen Kaiserreiches. Es soll untersucht werden, wie sich die politischen Beziehungen zwischen dem mongolischen Adel und dem Kaiserhof gestalteten, an welchen Punkten sich Konflikte entzündeten und welche sozialen und kulturellen Auswirkungen die Qing-Herrschaft auf die mongolische Gesellschaft hatte. Welche Rolle spielten die Unterschiede zwischen nomadischer und sesshafter Lebensweise? Welche wirtschaftlichen Abhängigkeits- und Austauschbeziehungen bestanden zwischen der Mongolei und China? Welche Bedeutung hatten die religiös-politischen Verbindungen zwischen der Mongolei und Tibet? Welchen Einfluss übte der nördliche Nachbar Russland aus? Anhand historischer Quellen und aktueller wissenschaftlicher Literatur werden die politischen Prozesse während der Qing-Ära beleuchtet sowie mongolische Narrative der „Kolonialisierung“ betrachtet, um in diesem Lichte schließlich das heutige Verhältnis zwischen der Mongolei und der Volksrepublik China zu erörtern. |