Kommentar |
Der afro-amerikanische Schriftsteller James Baldwin (1924-1987) und der palästinensisch-amerikanische Literaturtheoretiker Edward Said (1935-2003) gehören zweifelsohne zu den einflussreichsten politischen Intellektuellen des letzten Jahrhunderts, vor allem in den USA. Baldwin und Said sind sich zu Lebzeiten nie persönlich begegnet, auch gab es keinen Gedankenaustausch zwischen ihnen, dennoch können ihre Werke miteinander ins Gespräch gebracht werden: Baldwin hat Romane, Erzählungen, Essays, Gedichte, Theaterstücke verfasst und Filme gedreht, in deren Mittelpunkt die Kritik am Rassismus gegen Schwarze Menschen in den USA steht. Eine ähnliche Vielfalt an Mitteilungsformen findet sich auch bei Edward Said; er hat mit seiner Kritik am westlichen Orientalismus und Imperialismus die postkolonialen Theorien mitbegründet und geprägt. Im Seminar sollen Leben, Werk und Wirkung beider politischen Denker in einem systematischen Vergleich einander gegenübergestellt und in den historischen Kontext ihrer Entstehung und Wirksamkeit eingebettet werden. Der Fokus soll auf einem Vergleich zwischen Orientalismus- und Rassismuskritik liegen; es kommen aber auch Aspekte wie Exil und Heimat, Identität und Sexualität, Religion und Säkularisierung, Widerstand und Gewalt sowie das jeweilige Verständnis der Rolle des Intellektuellen zur Sprache, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Baldwin und Said zu erschließen.
Termine: 1. Nov., 15. Nov., 6. Dez., 10. Jan., 24. Jan., 7. Feb.
Anmeldung: Um in der ersten Sitzung mit einer gemeinsamen Lektüregrundlage zu starten, wird um Anmeldung über das Sekretariat von Yvonne Kult vorab gebeten unter: YKult@culture.hu-berlin.de
Eine vorbereitende Lektüre für die erste vierstündige Sitzung am 1. Nov. ist zwingend erforderlich und steht in Moodle zur Verfügung. |