Kommentar |
Kostbare und einfache Fingerringe, goldene und textile Kronen, opulente Fibeln, wohl-riechende Ohrringe, Halsketten für Menschen und Tiere, verzierte Beschläge von Pferderüstungen... Im Mittelalter wurden nicht nur die Körper von Heiligen geschmückt, sondern auch die von Menschen und Tieren. In diesem Seminar untersuchen wir, wie Adlige und nicht-Adlige, weltliche als auch religiöse Männer und Frauen mit Schmuck ihre Körper und damit ihre Identität gestalteten. Dabei spielten nicht nur Materialen, Form, Größe und künstlerische Anfertigung eine Rolle, sondern auch mittelalterliche Ideen zum Geschlecht und Rituale, die in Verbindung standen mit Ehe, Klostereintritt, Freundschaft, Investitur und Diplomatie. Die Bedeutung eines Schmuckstücks konnte sich außerdem mit der Zeit verändern. Zusätzlich ging die Schmuckfreude der Elite weithin über ihre eigenen Körper hinaus und bezog sich auch auf Hunde und Pferde. Wöchentlich steht ein anderes Schmuckstück im Zentrum und wenn möglich gehen wir (digital) ins Museum, um uns einige Stücke anzusehen. |