Kommentar |
Mythen sind das grundlegende Gewebe unseres Weltverhältnisses. Als diffuse Strukturen zwischen pragmatisch-rationaler Welterklärung, narrativem oder metaphorischem Nachvollzug und ahnender Fabelei sind sie diejenige Art der Welterklärung, die allen anderen zugrundeliegt und die im Nachvollzug des Alltags die naheliegendste ist. Dieses Seminar wird sich intensiv der Frage widmen, was ein Mythos ist, wozu Mythen dienen, inwiefern Mythen eine Konstante unserer Kultur sind, und wo Mythen gegenwärtig eine stabile kulturelle Präsenz haben. Wir werden einige einschlägige moderne Theorien des Mythos (z.B. Blumenberg, Adorno, Barthes, Lévi-Strauss, Cassirer, Campbell, Heinrich, Freud) ebenso lesen wie antike Ansätze (z.B. Euhemeros, Pausanias, Platon, Lukrez, Augustinus). |