Gruppe 1: "Gesellschaft" und "Öffentlichkeit" am Übergang zum Hochmittelalter
„Gesellschaft“ und „Öffentlichkeit“ sind keine zeitgenössischen Begriffe. Dennoch erfassen Sie Phänomene, für die die Forschung entscheidende Veränderungen am Übergang vom Früh- zum Hochmittelalter festgestellt hat. Zwar war das Früh- ebenso wie das Hochmittelalter von personalen Bindungen geprägt. Die Frage nach Zugehörigkeit zu einem übergeordneten „sozialen Ganzen“ und dessen praktisch fassbare Struktur wurden aber im 10./11. Jahrhundert neu ausgehandelt, anders wahrgenommen und ausgedrückt als zuvor. Ähnliches gilt für den Resonanzraum politischer und religiöser Debatten. Das Seminar fragt danach, wie die Forschung diese Wandlungsprozesse beschrieben und interpretiert hat, und überprüft diese Debatten durch eigenen Quellenanalysen. Erwartet wird daher die Bereitschaft, sich mit Literatur und Quellen intensiv auseinanderzusetzen. Das Seminar wird einen hohen Anteil von Gruppenarbeits-Aufgaben enthalten und Raum für die Vorbereitung einer Hausarbeit bieten.
Gruppe 2: Not und Tod, Sterben und Erben im Mittelalter
Der Kurs findet bei Digitalität eher asynchron statt
Dieses Bachelorseminar begleitet die Grundlagen Ihres weiteren Studiums der mittelalterlichen Geschichte. Anhand ausgewählter Beispiele aus dem für die Mediävistik zentralen Themenkreis um Tod und Sterben lassen sich zahlreiche Aspekte der Stadt-, der Rechts-, der Wirtschafts- und Sozialgeschichte erörtern und zugleich werden grundlegende Arbeitstechniken aufgefrischt und gefestigt, erprobt und einstudiert.
Das Einüben grundlegender Arbeitstechniken und die Ausbildung eines Methodenbewusstseins legen den Grundstein für ein erfolgreiches Studium, das gilt auch für eines der Geschichte. Um den Anforderungen an das Studium der jeweiligen Teildisziplinen (wie etwa der epochal und meistens auf Europa ausgerichteten Mittelalterlichen Geschichte) gerecht zu werden, verknüpfen die Bachelorseminare propädeutische Aspekte mit thematischen Zugriffen.
Mittelalterliches Leben vom Ende und seinen Krisen her zu denken ermöglicht zugleich die Fokussierung auf Kulminationspunkte historischen Arbeitens und Analysierens. Mitunter kamen im sogenannten Mittelalter soziale Konstellationen und Institutionen zu Ausformungen, die lange – teils bis heute – andauerten und an denen sich Strukturen nachvollziehen lassen. Diese werden, bei allen Gemeinsamkeiten heute dennoch mitunter als rückständig, unaufgeklärt, unmodern wahrgenommen – mit drastischen Folgen für unser Geschichtsbild.
Anhand ausgewählter Beispiele vornehmlich aus dem Heiligen Römischen Reich sollen curriculare Aufgaben der Veranstaltungsform erarbeitet und somit Grundlagen für Quellendiskussionen geschaffen werden.
Vorgesehen ist zusätzlich ein halb- oder ganztägiger Ausflug an einem noch festzulegenden Termin. Sollte dies in Präsenz nicht möglich sein, gibt’s einen Online-Ausflug.
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