Kommentar |
Zum Gesamtwerk des Strickers gehören neben einem Artusroman und einer Dichtung über Karl den Großen zahlreiche kleinepische Texte. Ob diese tatsächlich alle zu Recht dem Stricker zugeschrieben werden, liegt dabei ebenso im Dunkeln, wie die Bedeutung des Verfassernamens. Zudem sind die Reimpaarerzählungen so unterschiedlich, dass sie von der literaturwissenschaftlichen Forschung den verschiedensten Gattungen zugeordnet werden: den Mären, den Bîspeln, dem Schwankroman, den Fabeln und den Reimpaarreden. Somit eröffnet die Beschäftigung mit ausgewählten Beispielen der Kleinepik des Strickers im Rahmen des Seminars die Möglichkeit, sich mit einem großen und wichtigen Teil des Œuvres eines deutschsprachigen Dichters des Mittelalters, wichtigen Gattungsbegriffen der Epik, den Besonderheiten der Überlieferung mittelhochdeutscher Texte sowie mit diversen literaturwissenschaftlichen Textanalysen und Interpretationen auseinanderzusetzen. Für das Gelingen des Seminars sind die regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit notwendig. Grundlage dafür ist die Vorbereitung der Sitzungen durch die intensive Lektüre der ausgewählten epischen Kurztexte. Darüber hinaus soll eine Sitzung allein oder durch eine Arbeitsgruppe in besonderem Maße, d. h. unter Hinzuziehung von Forschungsbeiträgen, vorbereitet und die so gewonnenen Kenntnisse dem Seminar mündlich und schriftlich, z. B. in Form eines Handouts, zur Verfügung gestellt werden. |
Literatur |
Die Lektüregrundlage bilden nachfolgende Ausgaben, deren Anschaffung empfohlen wird, sowie einzelne Mären, die über Moodle bereitgestellt werden: Der Stricker: Erzählungen, Fabeln, Reden. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hrsg., übers. und kommentiert von Otfrid Ehrismann. Stuttgart: Reclam 1992. (RUB 8797). Der Stricker: Der Pfaffe Amis. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Nach der Heidelberger Hs. cpg 341 hrsg., übers. und komm. von Michael Schilling. Stuttgart: Reclam 1994. (RUB 658). |