Gruppe 1 Mathematik vorstellungsbezogen begegnen
Reichhaltige inhaltliche Vorstellungen zu mathematischen Begriffen, Konzepten und Verfahren sind ein guter Prädiktor für ein nachhaltiges, mathematisches Verständnis. Die individuellen Vorstellungen, die Lernende aus ihrer Erfahrungswelt zu mathematischen Lerngegenständen mit in den Unterricht bringen, sind zum einen sehr heterogen und unterscheiden sich zum anderen oft von den fachlich tragfähigen Vorstellungen. In diesem Seminar lernen Sie im ersten Teil verschiedene forschungsbezogenen Konzepte/Theorien kennen, die mathematische Vorstellungen von Lernenden strukturieren (u. a. Wahrnehmung, Wissen, Grundvorstellungen, Concept Image). Dann werden Sie sich im zweiten Teil konkret mit Inhaltsfeldern des Mathematikunterrichts der Primarstufe auseinandersetzen und typische Fehlvorstellungen von Lernenden untersuchen. Dieses Seminar richtet sich an Studierende des Grundschullehramts, die sich für die Rolle und Entwicklung von mathematischen Vorstellungen bei Lernenden interessieren, und die mehr darüber erfahren wollen, wie verschiedene Vorstellungen in den Lernprozess eingebunden werden können. Gute Kenntnisse in den Basisdisziplinen Arithmetik, Geometrie und Stochastik werden vorausgesetzt.
Gruppen 2 und 5
Guter Mathematikunterricht soll allen Lernenden optimale Lerngelegenheiten und Lernbedingungen anbieten. Doch was heißt das ganz konkret? Im Seminar werden inhaltliche Themen aus allen 5 Leitideen aufgegriffen und im Hinblick auf den Einsatz im Unterricht reflektiert.
Die Seminargestaltung wird dabei von den Studierenden übernommen.
Arbeitsleistungen im Umfang von 4 LP:
- 1 LP. Regelmäßige Teilnahme, intensive Vor- und Nachbereitung
- 3 LP. Seminargestaltung
- Optional: 1 LP. MAP: Mündliche Prüfung
Gruppe 3 und 4 "Algebra und ihre Didaktik in der Grundschule - Eine praxisorientierte Perspektive auf algebraische Inhaltsbereiche des Mathematikunterrichts in der Primarstufe"
Im 8. Jahrhundert schrieb der persische Mathematiker Al-Chwarizmi im heutigen Bagdad ein Handbuch mit alltäglichen praktischen Mathematikaufgaben. In der kurzen Einleitung des Handbuches beschreibt Al-Chwarizmi allgemeine, abstrakte Methoden, wie Aufgaben theoretisch zu Lösen sind - und legt damit unbewusst den Grundstein für die heutige Königsdisziplin der Mathematik: Die Algebra. Heute rund 1200 Jahre später sind die Grundvorstellungen und Methoden der Algebra aus den Inhaltsfeldern der Mathematik nicht mehr wegzudenken und spielen auch im Unterricht der Primastufe eine wichtige Rolle. In diesem Seminar schauen wir uns exemplarisch einige dieser Inhaltsfelder genauer an, u.a. Muster und Strukturen, Variablen und Terme, Lösungsmengen von Gleichungen und mathematische Operationen.
Dabei liegt der Fokus auf der didaktischen Frage, wie typische algebraische Problemstellungen in der Unterrichtspraxis der Primarstufe eingebunden sind und wie diese in Lerngelegenheiten für die Schülerinnen und Schüler übersetzt werden können. In diesem Kontext werden wir uns in diesem Seminar auch mit übergreifenden didaktischen Prinzipien auseinandersetzen.
Dieses Seminar ist für die Gruppen 3 und 4 eine Kombi-Veranstaltung und wird gemeinsam durchgeführt. Basiskenntnisse in den Fachdisziplinen Arithmetik, Geometrie und Stochastik setzen wir für dieses Seminar voraus.
Arbeitsleistungen im Umfang von 4 LP:
- 1 LP. Regelmäßige Teilnahme - 1 LP. Intensive Vor- und Nachbereitung (insbesondere über Lese- und Rechercheaufträge) - 2 LP. Schriftlicher Test - bestehen Optional: 1 LP. MAP: Mündliche Prüfung (in Teams von 2 Studierenden)
Gruppe 6 Mathematikunterricht gendersensibel gestalten (digital)
Im Seminar wird die Bedeutung der Kategorie Geschlecht für das Lehren und Lernen von Mathematik in der Schule u.a. entlang folgender Fragestellungen beleuchtet: Welche geschlechtsbezogenen Unterschiede im Fach Mathematik lassen sich empirisch in internationalen Vergleichsstudien belegen? Welche Erklärungsansätze werden in diesem Zusammenhang diskutiert? Inwiefern trägt die Gestaltung des schulischen Mathematikunterrichts selbst zur Entstehung geschlechtsbezogener Unterschiede bei? Welche Rolle spielen dabei möglicherweise (bewusste oder unbewusste) geschlechterstereotype Einstellungen der Lehrkräfte? Was können Mathematiklehrkräfte konkret tun, um in ihrem Mathematikunterricht gendersensibel zu gestalten? Welche Kriterien für eine gendersensible Gestaltung werden dabei diskutiert und wie können diese in der Planung von Lernumgebungen umgesetzt werden?
Neben der Auseinandersetzung mit empirischen Befunden, wissenschaftlichen Theorien und interdisziplinären Diskussionszusammenhängen zum Thema Mathematik, Schule und Geschlecht wird es im Seminar auch darum gehen, anhand des Berliner Rahmenlehrplans für Mathematik exemplarisch einige Beispiele für eine gendersensible Gestaltung des Mathematikunterrichts auszuprobieren und zu reflektieren. In einer Kleingruppen-Projektarbeit werden die Studierende zudem selbst exemplarisch eine gendersensible Lernumgebung entwickeln und im Seminar vorstellen.
Gruppe 7 Größen im Mathematikunterricht der Grundschule
Inhalte des Seminars sind die mathematischen Grundlagen von Größen, der generelle methodische Stufenaufbau und die spezifischen Merkmale der einzelnen Größen.
Im Fokus stehen zunächst die KMK-Vorgaben, der Zusammenhang mit dem Sachrechnen und die Ziele, die im Zusammenhang mit den Größen verfolgt werden. Es wäre gut, wenn Zugang zu Unterrichtswerken besteht, um konkrete Unterrichtsbeispiele zu sichten.
Gruppe 8 und 9 Raum & Form (in Verbindung mit Größen & Messen)
Betrachtet werden Lernumgebungen zu „Raum und Form“ für den Mathematikunterricht in der Grundschule. Zum Start wird der programmatische Leitbegriff „Raumvorstellung“ theoretisch und an Beispielen entfaltet und in Beziehung zu den „Bildungsstandards Mathematik Primarbereich“ gesetzt. Abschnitt 1 umfasst Lernumgebungen zu räumlichen Figuren (3D), begleitend dazu wird der Begriff der Lernumgebung entfaltet. Neben Lernumgebungen, die auf Handeln mit konkretem Material basieren, betrachten wir digital basierte Lernumgebungen zu räumlichen Objekten und arbeiten dazu mit den 3D-Werkzeug-Programmen BlockCAD und OpenSCAD. Abschnitt 2 umfasst Lernumgebungen zu ebenen Figuren(2D) mit Schwerpunkten auf Papierfaltgeometrie, Tangrams, Bandornamenten und Parketten. Hier stehen zunächst händische Techniken im Vordergrund. Die dabei verwendeten digitalen Werkzeuge sind zunächst Entwicklungswerkzeuge für Lehrkräfte und zum Teil Werkzeuge für Schülerinnen und Schüler. Abschnitt 3 umfasst Anwendungen: 1) Lernumgebungen, in denen aus Kompetenzen zu „Raum und Form“ Strategien zum „Messen von Flächeninhalten und Volumina“ abgeleitet werden und 2) Lernumgebungen, in denen Kompetenzen zu „Raum und Form“ bei Darstellungen von Objekten und Strategien zu „Zahlen und Operationen“ genutzt werden. |