In verschiedenen Ländern Europas haben sich Bewegungen formiert, die ihrem Selbstverständnis nach gegen eine „Gender-Ideologie“ aufbegehren. Protestiert wird u.a. gegen Gleichstellungspolitiken, Geschlechterforschung an Universitäten, Sexualkundeunterricht an Schulen sowie gleichgeschlechtliche Ehen. Diese Phänomene werden von der Forschung mitunter als „anti-gender Bewegungen“ oder „anti-feministische Bewegungen“ gefasst.
Zentrale Fragen des Seminars sind: Wer sind die zentralen Akteur:innen und was sind ihre Diskurse? Wie gestaltet sich dieses Phänomen in verschiedenen Ländern Ost- und West-Europas? Unter welchen politischen Bedingungen erstarken anti-gender Bewegungen?
Um diesen Fragen nachzugehen, werden wir a) unterschiedliche Länderstudien zu anti-gender Bewegungen lesen, b) das Konzept der Politischen Gelegenheitsstrukturen aus der Bewegungsforschung kennenlernen und c) erarbeiten, welche Gelegenheitsstrukturen den anti-gender Bewegungen in den jeweiligen Ländern zugrunde liegen.
Das Seminar findet auf Deutsch statt, ein Großteil der Literatur wird auf Englisch sein.
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