Kommentar |
Die Replizierbarkeit zentraler Forschungsergebnisse ist bereits seit den 1950er Jahren ein immer wiederkehrender Bestandteil der Debatten um Qualitätssicherung in der Forschung. Spätestens jedoch seit der „Replication Crisis“ der Sozialpsychologie 2016 wird sie als notwendiges Mittel zur Verbesserung und Sicherung von Forschungsqualität als neuer, zu vertretender Wissenschaftsstandard propagiert. Zunehmend geschieht dies auch über die Grenzen der Fach- und Wissenschaftsgemeinschaft hinaus, sodass seit einigen Jahren vermehrt Stimmen aus anderen Fächern, wie bspw. den Sozialwissenschaften, aber auch aus nicht-akademischen Orten, wie den Massenmedien, zu vernehmen sind. Neben den noch laufenden (semi-)öffentlichen Debatten werden jedoch auch bereits Tatsachen in Form von Replikations-Initiativen geschaffen, die real-politische Konsequenzen für Wissenschaftsakteure bedeuten (siehe etwa in der Vergabe von Forschungsgeldern, der Entwicklung neuer Veröffentlichungsrichtlinien von Journalen, der Änderung von Hochschulcurricula, etc.).
Entsprechend, werden in der Veranstaltung die Inhalte und Forderungen der aktuellen Replikationsdebatte (seit 2016) und ihrer zentralen Akteure diskutiert und aus Perspektive der Wissenschaftsforschung kritisch beleuchtet. Des Weiteren sollen ihr historischer Verlauf und ihr gesellschaftlicher Kontext besprochen werden. |