Gruppe 1 & 2: Geschichte der Pädagogik bei geistiger Behinderung (Musenberg)
Aktuelle Problem- und Aufgabenstellungen der Pädagogik bei geistiger Behinderung müssen auch vor dem Hintergrund ihrer historischen Entwicklung reflektiert werden. Ausgehend von aktuellen Diskussionen werden im Seminar mit Hilfe ideen-, sozial- und institutionsgeschichtlicher Perspektiven verschiedene Fragen fokussiert, z.B. wie und entlang welcher Begriffe haben sich die Vorstellungen über ‚geistige Behinderung‘ entwickelt und verändert? Wie hat sich das Verständnis von Bildung und Erziehung im Zusammenhang mit der „Institutionalisierung“ geistiger Behinderung im Laufe der Zeit gewandelt? Im Zentrum steht die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts mit besonderer Berücksichtigung von Kontinuitäten und Brüchen, z.B. im Hinblick auf die NS-Zeit. Falls die Pandemie-Situation es zulässt, sind neben der Nutzung des Heilpädagogischen Archivs des Instituts für Rehabilitationswissenschaften auch Besuche außeruniversitärer Einrichtungen in Berlin geplant (z.B. Ausstellungen, Erinnerungsorte).
Gruppe 3: „Geistige Behinderung“ – Perspektiven auf eine umstrittene Kategorie (Müller/Riegert)
Ziel des Seminars ist es, gemeinsam zu rekonstruieren, wie geistige Behinderung sowohl gesellschaftlich als auch fachlich als Kategorie gefasst wird, wie diese Kategorie den Blick auf das Gegenüber und damit letztlich auch pädagogisches Handeln prägt. Grundlage für die Auseinandersetzung mit diesen Fragen bilden neben Fachtexten auch andere mediale Darstellungsformen geistiger Behinderung, z.B. Dokumentarfilme. |