Der Kurs führt in die mittelalterliche Kultur und Literatur Skandinaviens ein. In diesem Semester wird uns als zentrales Thema Gender begleiten, dies bietet die wunderbare Möglichkeit mit so einigen populären Mythen zum Mittelalter aufzuräumen und diese mit zahlreichen neuen und auch überraschenden Einsichten zu ersetzen. Dafür werden wir uns wissenschaftliche und quellenkritische Arbeitsweisen, die für den Fachteil skandinavistische Mediävistik notwendig sind, aneignen. So werden wir den Weg von der modernen Saga-Übersetzung bis zum mittelalterlichen handgeschriebenen Buch aus Tierhaut zurückverfolgen und herausfinden, warum sich diese so grundlegend unterscheiden. Die Galerie der Figuren, die uns in der Lektüre begegnen werden, umfasst: Thor, mal im heroischen Kampf gegen Monster, mal als Braut im Cross-Dressing; ein schmachtender Dichter; dessen Angebetete, die weiß, wen sie will (auf jeden Fall nicht den Dichter); Knochen, die vielleicht einer toten Kriegerin gehören (oder auch nicht) und ein glatzköpfiger Sagaheld, dem das Alter stark zugesetzt hat.
Der Kurs wird zu zwei verschiedenen Terminen angeboten, die Studierenden entscheiden sich für eine der beiden Gruppen und nehmen regelmäßig entweder donnerstags (16–18 Uhr) oder freitags (14–16 Uhr) teil. Das Modul wird ergänzt durch die Vorlesung "Skandinavistische Mediävistik - Welches Mittelalter denn? Und wo war Skandinavien?" bei Prof. Dr. Lukas Rösli (Di. 16–18 Uhr) und es wird dringend angeraten, diese im selben Semester parallel zu besuchen. Auch der Altnordisch-Sprachkurs (Modul 1) sollte zu diesem Zeitpunkt im Idealfall bereits abgeschlossen sein oder spätestens jetzt parallel erfolgen, da Altnordisch-Kenntnisse für den Kurs und die MAP unabdingbar sind.
Obs! Studierende die diesen Grundkurs innerhalb des Moduls 19 belegen, erbringen zusätzlich Arbeitsleistungen im Umfang von 3 LP, um auf die Gesamtpunktzahl von 6 LP zu kommen.
Der Kurs ist als "Blended Course" geplant. Falls es die pandemische Lage erlaubt, wird angestrebt die Sitzungen in Präsenz (evtl. in Kleingruppen) durchzuführen. Hierbei wird die Einhaltung der aktuell geltenden Regeln beachtet, die vermutlich im Laufe des Semesters flexibel auf das aktuelle Geschehen reagieren und sich ändern können. Sitzungen, die nicht in Präsenz möglich sind oder wenn es aus didaktischen Gründen sinnvoll erscheint, werden jedoch wie auch in den bisherigen Semestern digital durchgeführt. Hinweise zur ersten Sitzung erfolgen vor Kursbeginn per E-Mail.