In dieser Übung zu Theorien und Methoden der skandinavistischen Mediävistik werden wir die faszinierenden mittelalterlichen Pergamenthandschriften in die Hand nehmen – zumindest virtuell. Ziel ist, dem Verhältnis von Text und Kontext auf die Spur zu kommen: Wie wurden die Kodizes hergestellt, wer hat ihre Herstellung beauftragt und gelesen? Warum sind alle Handschriften unterschiedlich? Was davon lässt sich überhaupt in den Editionen wiederfinden (und was nicht)? Warum wurden Bücher in Island noch bis vor 100 Jahren im großen Stil per Hand abgeschrieben? (Wie) kann man diese überhaupt lesen? Welche Bedeutung wird ihnen heute zugesprochen?
Der inhaltliche Schwerpunkt des Kurses liegt auf Handschriften der Prosa-Edda und eddischen Dichtung aus Mittelalter und Früher Neuzeit. Wir werden neben einschlägiger Forschungsliteratur vor allem mit den (digitalisierten) Handschriften, Datenbanken und verschiedenen Editionen arbeiten und – falls es die Pandemielage erlaubt – auch eine Exkursion in die Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek unternehmen.
Dieser Kurs wird ergänzt durch einen mediävistischen Vertiefungskurs, der gemeinsame Besuch eines solchen und dieser Übung ist für das Ablegen der MAP notwendig. Es handelt sich hierbei in diesem Semester um:
- Prof. Dr. Lukas Rösli, Mi. 14-16 Uhr, "Die vier Grammatischen Traktate – Altnordische Laut- und Schriftlehre als Literatur und Ideengeschichte"
Um die Übung erfolgreich abzuschließen, sind regelmäßige, aktive Teilnahme, das Führen eines Lektüretagebuches und das Halten einer Präsentation notwendig. |