Kommentar |
Die skandinavischen Staaten waren vom Zweiten Weltkrieg unterschiedlich betroffen. Finnland hatte sich in zwei Kriegen mit der Sowjetunion auseinanderzusetzen. Dänemark und Norwegen wurden 1940 von deutschen Truppen besetzt. Island und Grönland dienten als Militärbasen für Briten und Amerikaner. Schweden blieb als einziges Land neutral, konnte sich aber auch nicht völlig dem politischen und wirtschaftlichen Druck der kriegsführenden Mächte entziehen. Im Kurs sollen diese verschiedenen Geschichten aufgearbeitet und hinsichtlich der Frage analysiert werden, warum sich die skandinavischen Länder trotz erklärter Neutralität zu Kriegsbeginn nicht aus dem militärischen Geschehen heraushalten konnten und welche Faktoren für diesen Misserfolg im Gegensatz zu den tatsächlich neutral gebliebenen Staaten den Ausschlag gegeben haben.
Der Kurs wendet sich vornehmlich an Studierende der skandinavistischen Kulturwissenschaft und der Geschichtswissenschaft. Aber auch ÜWP-Studierende sind eingeladen, daran teilzunehmen. Für Geschichtsstudierende kann die Teilnahme im Rahmen des Studiums der Neueren Geschichte angerechnet werden, für ÜWP-Studierende nach Maßgabe ihrer jeweiligen Prüfungsordnung. Sprachkenntnisse im Dänischen und/oder Norwegischen und/oder Isländischen sind vor Vorteil, aber nicht Voraussetzung für die Teilnahme. |
Literatur |
Klaus A. Maier, Horst Rohde, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent. Stuttgart 1979 (= Das Dritte Reich und der Zweite Weltkrieg, Bd. 2; ND 1991): mehrere Kapitel zu Nordeuropa. Henrik Nissen (Hg.): Scandinavia during the Second World War, Oslo 1983. Robert Bohn (Hg.): Neutralität und totalitäre Aggression. Nordeuropa und die Großmächte im Zweiten Weltkrieg, Stuttgart 1991. Henrik Stenius u.a. (Hg): Nordic narratives of the Second World War. National historiographies revisited, Lund 2011. John Gilmour (Hg.): Hitler's Scandinavian legacy. The consequences of the German invasion for the Scandinavian countries, then and now, London etc. 2013. |