Die Raumforschung hat in den letzten Jahren in der Literaturwissenschaft und darüber hinaus zu neuen Forschungsansätzen geführt, die als spatial turn bezeichnet wurden. Ziel des Seminars ist demgegenüber vor allem, aufzuzeigen, inwiefern die Analyse räumlicher Strukturen und Dynamiken schon seit jeher zu den wichtigsten Grundlagen literaturwissenschaftlichen Arbeitens gehört.
Im Seminar sollen unterschiedliche Ansätze und Konzepte der literaturwissenschaftlichen Raumforschung (von Jurij Lotman und Michail Bachtin über Michel Foucault und Michel de Certeau bis hin zu aktuellen Paradigmen wie Globalisierungsforschung und Geopoetik) jeweils mit ausgewählten Analysetexten aus den spanischsprachigen Literaturen verbunden werden; schwerpunktmäßig wird es dabei um narrative Texte gehen. Im Rahmen des Seminars soll nicht zuletzt der Transfer von Theorietexten zu konkreten Textanalysen eingeübt werden. |