Cicero, ein homo novus, sah sich 63 v. Chr. während seines Konsulats mit der Catilinarischen Verschwörung konfrontiert. In vier Reden, von denen die beiden Reden vor dem Senat gelesen werden sollen, zeigt Cicero seine beeindruckenden rhetorischen Fertigkeiten im Angesicht von Catilinas Bedrohung und in den heiklen Erwägungen zwischen Todesstrafe und Exil. Der Schwerpunkt des Tutoriums wird in der ersten Hälfte des Semesters auf der originalsprachlichen Lektüre der ersten und vierten Rede in Catilinam liegen, wobei die erste Rede möglichst vollständig erschlossen werden soll (zum Teil in Übersetzung). Dabei sollen der Aufbau sowie die rhetorische und stilistische Ausgestaltung der Rede nachvollzogen werden.
In der zweiten Hälfte des Semesters werden Auszüge aus Sallusts Monographie de bello Iugurthino gelesen, die anhand dieses Krieges Einblicke in die Dekadenz der innenpolitischen Verhältnisse der römischen Republik ermöglicht. Außerdem kann ein Eindruck von der republikanischen Historiographie gewonnen werden.
Insgesamt bereitet das Tutorium mit dem Schwerpunkt auf der originalsprachlichen Lektüre von Cicero und Sallust auf das Corpus der Übersetzungsklausur in Modul 3 vor. Dabei ist es für alle Studierenden offen, die außerhalb der Grundkurse mehr Praxis in der lateinisch-deutschen Übersetzung brauchen oder Interesse an den Texten haben.
Literatur: Die Texte und ergänzende Sekundärliteratur werden über Moodle zur Verfügung gestellt.
Einschreibeschlüssel: O tempora, o mores! |