Kommentar |
Das Nibelungenlied ist wohl einer der bekanntesten Texte des deutschen Mittelalters und bis heute in modernen Rezeptionen, in Literatur, Musik, Kunst, Film und Theater lebendig. Was aber sind diese ‚alten maeren‘, von denen mit dem Nibelungenlied berichtet wird, und was kann daran auch heute noch faszinieren? Mit dem SE soll es die Möglichkeit geben, diesen ‚Meilenstein‘ der deutschen Literatur- und Kulturgeschichte genauer kennenzulernen. Dabei geht es nicht nur um die Geschichte um Siegfried, Brünhild, Kriemhild, Gunther und Hagen von Tronje, die mit dem Nibelungenlied um 1200 in eine schriftliche Form gebracht wurde. Zu fragen ist z.B. ebenso nach der Gattungsproblematik eines Textes, der Elemente des höfischen Romans und des Heldenepos’ verbindet, nach Konzeptionen von Herrschaft, Minne und Geschlecht sowie nach Problemen höfischer Repräsentation und Visualität. Schließlich bietet sich das Nibelungenlied, das in 35 verschiedenen Handschriften und Fragmenten überliefert ist, in besonderer Weise dazu an, um Einblick in die Überlieferungs- und Editionsproblematik mittelalterlicher Texte zu erlangen. |