Kommentar |
Heilige und ihre Verehrung prägen den mittelalterlichen Alltag auf fast jeder Ebene – so durch ihre Namenstage, Reliquien, Feste und mit ihnen verbundene Frömmigkeitspraktiken. Vor allem aber sind es Erzählungen, die die Gläubigen mit dem Leben und den Taten der Heiligen bekannt machen und zur Nachahmung einladen. Im SE werden wir mit Hilfe verschiedener theoretischer Zugriffe diesen Erzählungen annähern. Wir werden über Phänomene von Heiligkeit und Transzendenz nachdenken und die Strukturen und sprachlichen Formen legendarischen Erzählens herausarbeiten. Kulturwissenschaftliche und performativitätstheoretische Zugriffe sollen uns ein besseres Verständnis für die Funktion dieser Erzählungen in der mittelalterlichen Gesellschaft ermöglichen. Und intersektionale Untersuchungen werden uns sensibilisieren für die Rolle von gender, class und race in der Inszenierung von Heiligkeit. Wir werden eine Reihe von legendarischen und theoretischen Texten gemeinsam lesen, die bis auf den „Gregorius“ Hartmanns von Aue im Moodle bereitgestellt werden. Als spezielle Arbeitsleistung werden Sie sich individuell mit einem oder einer Heiligen Ihrer Wahl beschäftigen. Das SE ist digital konzipiert und verbindet synchrone und asynchrone Arbeitsphasen. |