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Prosaromane des 16. Jahrhunderts - Detailseite

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Grunddaten
Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 5210102
Semester WiSe 2021/22 SWS 2
Rhythmus jedes Semester Moodle-Link  
Veranstaltungsstatus Freigegeben für Vorlesungsverzeichnis  Freigegeben  Sprache deutsch
Belegungsfrist - Eine Belegung ist online erforderlich
Veranstaltungsformat Digital

Termine

Gruppe 1
Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Gebäude Raum-
plan
Lehrperson Status Bemerkung fällt aus am Max. Teilnehmer/-innen
Fr. 08:00 bis 10:00 wöch     findet statt     35
Gruppe 1:
Zur Zeit keine Belegung möglich


Zugeordnete Person
Zugeordnete Person Zuständigkeit
Scheuer, Hans Jürgen , Prof. Dr.
Studiengänge
Abschluss Studiengang LP Semester
Master of Arts  Deutsche Literatur Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Master of Arts  Europäische Literaturen Hauptfach ( Vertiefung: kein LA; POVersion: 2014 )   -  
Zuordnung zu Einrichtungen
Einrichtung
Sprach- und literaturwissenschaftliche Fakultät, Institut für deutsche Literatur
Inhalt
Kommentar

Für Erich Auerbach beginnt die Geschichte der Mimesis und des von ihm als "abendländisch" bezeichneten Realismus nicht mit Platon und Aristoteles, sondern überraschenderweise mit dem Abschied von der Antike. Hatte sie – explizit im Lehrkontext der Rhetorik – die Vorstellung einer klaren Registertrennung zwischen hohem, mittleren und niederem Stil entlang einer Hierarchie der Dinge (res) und ihrer Namen (verba) entwickelt, so wird solche Staffelung der Gegenstände und Stilniveaus unter dem Einfluss christlicher Exegese und Theologie, für die alle Dinge und Zeichen gleich unmittelbar zu Gott stehen, zertrümmert. Das Ergebnis sind Stilmischung und Nivellierung der Extreme (etwa von "tragisch" und "komisch", von "satirisch" und "didaktisch", "darstellend" und "auslegend"). Jene Tendenzen werden in der Frühen Neuzeit dadurch weiter vorangetrieben, dass Versdichtung in Prosa aufgelöst und literarische Werke vom (unverwechselbaren) Manuskript in die (multiplizierbare und distribuierbare) Form des Drucks übertragen werden: Copia und Kopie, kompilatorische und katalogisierende Verfahren bestimmen die Produktion.
Das SE geht von der Annahme aus, dass derartige Transformationen sich nicht im Technischen erschöpfen, sondern Auswirkungen auf die Darstellung von Wirklichkeit haben. Sie prägen die Wirkungsabsichten bzw. Deutungsmöglichkeiten, kurz: die Weltauslegung durch Literatur. Im Mittelpunkt unserer Lektüren stehen Prosaromane, die dem impliziten Mimesis-Konzept im 16. Jhd. in unterschiedlichen Richtungen nachgehen: mit Blick auf Übersetzungen (Zschorn, Aithiopika; Vielfeldt, Sueton; Wickram, Ovids Metamorphosen), auf verarbeitete Wissens- und Erfahrungsbestände (Faust- und Wagnerbuch, Fortunatus), auf die Gattung des Pikaroromans (Lazarillo von Tormes, Alman, Der Landstörzer Gusman) sowie auf ein exemplarisches Autorœuvre (Wickram, Galmy, Der jungen Knaben Spiegel, Goldtfaden, Rollwagenbüchlein, Weltlich Losbuch). Die nicht unerheblichen Lektüreleistungen, die zur Erkundung unseres Interessenfeldes zu bewältigen sind, werden in der ersten Sitzung auf Arbeitsgruppen verteilt.

Strukturbaum

Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2021/22. Aktuelles Semester: SoSe 2025.
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