Kommentar |
Antonio da Sangallo der Jüngere war Bramentes Assistent, Schüler und wichtigster Nachfolger. Er wurde 1520 der Erste Päpstliche Architekt; seine Bauten sind daher über den gesamten Kirchenstaat verteilt. Obwohl er von der Kunstgeschichtsschreibung oft unterschätzt wird, war er der hervorragendste Techniker unter den Renaissance-Architekten und zugleich auch an der Umsetzung antiker Architekturprinzipien interessiert. Er entwarf Bauten aller Gattungen, einschließlich Kirchen- und Festungsbauten, interessierte sich aber vor allem für Projekte von Wohngebäuden: Im Zeitalter der Renaissance ist dies eine paradigmatische Bauaufgabe, bei der die Bestrebungen Antikenrezeption und Praxisanfordungen in besonderer Weise aufeinandertreffen. Sangallos Meisterwerk ist zweifellos der Palazzo Farnese in Rom. Für diesen und andere Bauten, einschließlich der für sich selbst errichteten Palazzi in der Via Giulia in Rom, haben sich viele Zeichnungen erhalten, an denen sich die Herausforderungen und ihre Bewältigung ablesen lassen.
Das Seminar, das in Zusammenhang mit der Vorbereitung des Corpus' der Zeichnungen Sangallos steht, zielt auf die Analyse der Bauten und ihrer Planung anhand der Zeichnungen und anderer Quellen. Dabei wird auch die Forschungsgeschichte betrachtet. Die Fähigkeit und Bereitschaft englischsprachige und italienischsprachige Fachliteratur zu lesen, ist für diesen Gegenstandbereich hilfreich. |