Kommentar |
Über Jahrtausende wurde unsere Rechtsordnung durch eine Auffassung
geprägt, welche das Handeln und Wirken des Menschen in das Zentrum aller
juristischen Gestaltung stellte. Seit einiger Zeit scheint dieses Dogma
durch die Technologien der sogenannten “Künstlichen Intelligenz”
zumindest angezweifelt zu werden. Intelligente und autonome Akteure rein
technischer Natur scheinen menschliche Handlungsmacht zu imitieren oder
teilweise sogar zu übertreffen. Sind unsere bestehenden Rechtsnormen
dafür gerüstet? Welche Probleme und Fallstricke hält diese Technologie
für die Rechtswissenschaft bereit? Die Teilnehmenden sollen in einem
breiten Anwendungsbereich aktuelle Fragestellungen des Rechts der
Künstlichen Intelligenz bearbeiten, wobei interdisziplinäre Ansätze
bevorzugt gesehen sind.
Das Seminar soll der Vorbereitung auf die Anfertigung der
examensrelevanten Studienarbeit dienen. Andererseits soll auch ein
Einblick in die Arbeit als Rechtswissenschaftler:in an einem aktuellen
Forschungsgebiet vermittelt werden. In einem Vortermin werden insgesamt
12 Themen rund um KI und Recht vorgestellt, aus denen die Teilnehmenden
auswählen können. Bei besonders großem Interesse besteht auch die
Möglichkeit, die Themenliste zu erweitern oder ein Thema gemeinsam zu
bearbeiten. Es ist dann eine Seminararbeit zu dem Thema (max. 15 Seiten)
anzufertigen. In einem Blocktermin nach der Bearbeitung und Abgabe soll
dann noch die Arbeit mittels eines Vortrags (max. 20 min) vor den
anderen Teilnehmenden vorgestellt und diskutiert werden. Die Arbeit wird
von uns entsprechend dem Maßstab einer Studienarbeit bewertet und
korrigiert. Beim Vortermin werden Literaturhinweise und entsprechende
Hilfestellungen für die Bearbeitung der einzelnen Themen gegeben.
Das Blockseminar soll in den Räumlichkeiten des Deutschen
Internet-Instituts - das Weizenbaum-Institut - stattfinden. Falls die
Veranstaltungen aufgrund der Pandemiebestimmungen nicht vor Ort
stattfinden können, erhalten die Teilnehmenden einen entsprechenden
Zoom-Link. |