Für die Finanzierung des Bildungswesen der USA werden Mittel in vergleichsweise großer Höhe aufgewendet. Jedoch gibt es, anders als in vielen anderen Bildungssystemen, keinen allgemeinen Konsens darüber, dass Bildung ein durch den Staat gestaltetes und durch kollektive Beteiligung finanziertes Gut sein soll. Dies öffnet den US-amerikanischen Bildungsdiskurs für die Partizipation nicht-staatlicher Akteure wie z.B. philanthropische Stiftungen, die durch die Finanzierung einer Vielzahl von Bildungsprojekten versuchen, die öffentliche Schulbildung maßgeblich zu gestalten.
Dieses Seminar untersucht die Entstehung von Philanthropie in den USA und zeichnet die historische Entwicklung der Rolle und des Einflusses philanthropischer Stiftungen auf das Bildungswesen von ihren Anfängen bis zu ihrer Etablierung als wirkmächtige Akteure im Bildungssektor nach. Wir werden erstens untersuchen, wie eine spezifische „culture of giving“ die Konzeption der Bildungsphilanthropie nachhaltig prägt. Zweitens werden wir den Wandel von der „traditionellen“ zur „venture“ Philanthropie diskutieren und ihre zunehmende Politisierung analysieren. Drittens wird erörtert, wie Bildungspolitik und -institutionen auf philanthropisches Spenden reagieren und welchen Einfluss dies auf die öffentliche Bildung ausübt.
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