Taiwan blickt auf eine Geschichte wechselnder politischer Zugehörigkeiten und damit wechselnder Sprachpolitiken zurück. Im Zuge dieser wechselhaften Geschichte fanden und finden Debatten zur kulturellen Identität statt, die wiederum eng mit der Frage nach dem Status von Einzelsprachen verbunden sind. Ziel des Seminars ist es, diese Debatten in ihren unterschiedlichen historischen oder sprachpolitischen Kontexten zu beleuchten und auf dieser Grundlage das Verhältnis von Sprache und Identität zu erarbeiten. Mögliche Themen und Fragestellungen:
• Missionarslinguistik im 17. Jahrhundert: Niederländische practices of literacy • Politische, sprachliche und kulturelle „Japanisierung“ im frühen 20. Jahrhundert • „Heimatliteratur“ (xiangtu wenxue) in den 1930er und in den 1970er Jahren • Hoklopedia und Taiwanese cinema: Mehrsprachigkeit und Medien • Zhongshan Street und Bangka Boulevard: Mehrsprachige Schilderwälder • Was ist „Taiwan Mandarin“? Was ist „Taiwanesisch“? • Englisch als Amtssprache? Aktuelle sprachpolitische Entwicklungen
Das Seminar wird als synchrone Lehrveranstaltung über Zoom angeboten. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Ostasien.
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