Kommentar |
Ungleichheit ist zu einer der zentralen Herausforderungen für die fortgeschrittenen Gesellschaften der OECD-Staaten geworden. Ökonomische, geschlechtsspezifische oder ethnifizierte Ungleichheiten stellen die wirtschaftliche Effizienz, Verteilungsgerechtigkeit und soziale Stabilität der Gesellschaft in Frage und haben weitreichende Folgen für den demokratischen Prozess. Dies ist das Thema dieses Vertiefungsseminars. Welche Arten von Ungleichheit gibt es in den fortgeschrittenen Demokratien der OECD-Staaten und wie werden sie definiert? Was sind die politischen Folgen steigender Ungleichheiten? Vertreten Politiker*innen wirklich hauptsächlich die Interessen der privilegierten sozialen Gruppen? Wie sind marginalisierte Gruppen von strukturellen Ungleichheiten in demokratischen Institutionen betroffen? Neben diesen Fragen werden wir die verschiedenen Formen sozialer, ökonomischer und politischer Ungleichheit analysieren sowie wie sich diese strukturell manifestieren und welche politischen Konsequenzen sie haben. Das Seminar umfasst hauptsächlich Texte und Daten aus OECD-Ländern.
Es handelt sich um ein leseintensives Seminar; wobei die Belastung je nach Sitzung variiert. Für die Abschlussarbeiten können die Studierenden zwischen einem quantitativen oder einem mixed-methods Design (quantitative Analyse und qualitative Triangulation) wählen. Reine qualitative Arbeiten sind in diesem Seminar nicht möglich. Wir erwarten Grundkenntnisse in statistischen Analyseverfahren (Stata) oder die Bereitschaft sich diese anzueignen. |
Literatur |
- Bartels, L. M. (2018). Unequal democracy: The political economy of the new gilded age. Princeton University Press.
- Beckfield, J. (2019). Unequal Europe: Regional Integration and the Rise of European Inequality. Oxford University Press.
- Elsässer, L., Hense, S., & Schäfer, A. (2017). „Dem Deutschen Volke “? Die ungleiche Responsivität des Bundestags. Zeitschrift für Politikwissenschaft, 27(2), 161-180.
- Emejulu, A., & Bassel, L. (2017). Whose crisis counts? Minority women, austerity and activism in France and Britain. In Gender and the economic crisis in Europe (pp. 185-208). Palgrave Macmillan, Cham.
- Kóczé, A. (2016). Romani women and the paradoxes of neoliberalism: Race, gender and class in the era of late capitalism in East-Central Europe. Solidarity in Struggle: Feminist Perspectives on Neoliberalism in East-Central Europe. Friedrich-Ebert-Stiftung Budapest, 42-53.
- Peters, Y. (2018). Democratic representation and political inequality: how social differences translate into differential representation. French Politics, 16(3), 341-357.
- Peters, Y., & Ensink, S. J. (2015). Differential responsiveness in Europe: The effects of preference difference and electoral participation. West European Politics, 38(3), 577-600.
- Schäfer, A., & Schwander, H. (2019). ‘Don’t play if you can’t win’: does economic inequality undermine political equality?. European Political Science Review, 11(3), 395-413.
- Vieten, U. M. (2020). The “New Normal” and “Pandemic Populism”: The COVID-19 Crisis and Anti-Hygienic Mobilisation of the Far-Right. Social Sciences, 9(9), 165.
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