Kommentar |
Das Seminar ist als Einführung in den „Forschungsstil“ der Grounded Theory Methodology (GTM) konzipiert. Neben einem ersten Überblick über die unterschiedlichen „Schulen“ und Weiterentwicklungen der GTM (Glaser, Strauss/Corbin, Clarke, Charmaz, Breuer), beschäftigen wir uns mit ihren methodologischen Grundprinzipien sowie den Arbeitsweisen einer (reflexiven) Grounded Theory. Dabei diskutieren wir die Herangehensweisen eines abduktiven wie hermeneutisch orientierten Forschungsprozesses.
Forschungspraktisch arbeiten wir im Seminar pandemiebedingt mit bereits erhobenen Daten aus einem Forschungsprojekt. Dazu gehören Paarinterviews mit gleichgeschlechtlichen Väterfamilien, Expert_inneninterviews und Protokolle aus teilnehmenden Beobachtungen. Mit Hilfe des vorhandenen Materials erproben wir den „Werkzeugkasten“ bzw. die Arbeitsschritte der Grounded Theory: Von der Entwicklung einer Forschungsfrage, über das Besprechen unterschiedlicher Formen der Datengewinnung, üben wir das Kodieren, schreiben Memos und versuchen uns an Modellbildungen, um die Forschungsergebnisse zu bündeln und verdichtet zu präsentieren. Im Zuge dessen werden auch die besonderen Herausforderungen dieser Arbeitsweise besprochen. |
Literatur |
Breuer, Franz/ Muckel, Petra/Dieris, Barbara (2019): Reflexive Grounded Theory. Eine Einführung für die Forschungspraxis. 4. Auflage. Wiesbaden: Springer VS.
Charmaz, Kathy (2014): Constructing Grounded Theory. London/Thousand Oaks/New Delhi/Singapore: Sage.
Clarke, Adele E. (2012): Situationsanalyse. Grounded Theory nach dem Postmodern Turn. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Corbin, Juliet/Strauss, Anselm (2015): Basics of Qualitative Research. Techniques and Procedures for Developing Grounded Theory. Los Angeles/London/New Delhi/Singapore/Washington DC/Boston: Sage. |