Kommentar |
Können sich die Buchreligionen und ihre säkularisierten Nachfahr*innen überhaupt verstehen, oder ist der konstruierte „Clash of Cultures“ im Kern ein unüberbrückbarer „Clash of Sexualities“? Es soll in die erotischen Vorstellungen sowie Sexualitäts- und Körperpolitiken jüdischer, christlicher und islamischer Praxen anhand von Lehren zu Reinheit und Tabus, Ehre und Körper sowie Ökonomien der Lust eingeführt werden. Außerdem sollen gegenwärtige Debatten um Sexualität in der Gesellschaft in ihrer Bindung an Religion analysiert werden. Das Aufkommen des modernen Konzeptes der Sexualität ist noch jung. Das moderne Wissensfeld der Sexualität ist komplex, weil es durch Diskurse der Biologie, des Rechts, der Theologie, der Sexualwissenschaft, der Geschlechterforschung und weiterer Disziplinen formiert wird. Sexualität wird zur Ware nicht nur im Kontext von Prostitution und Pornographie. Welche ambivalenten Konsequenzen ergeben sich? In das Seminar werden Expert*innen aus den jeweiligen religiösen oder disziplinären Kontexten eingeladen.
Die Lehrveranstaltung richtet sich an Studierende aller Disziplinen, die sich mit Fragen von Religion, Sexualität und Geschlecht religionsvergleichend beschäftigen möchten. Es werden transdisziplinär grundlegende, interdependente Begriffe und Konzepte der Theologie- und Religionswissenschaft sowie Geschlechterforschung erarbeitet. |
Literatur |
Nagorni, Klaus et al. (Hgs.), Religion und Eros: Erotik und Sexualität in Judentum, Christentum und Islam, Evangelische Akademie, Herrenalber Forum: Baden 2007. |