Kommentar |
Mit Generación del 27 wird in der Literaturgeschichte die Gruppe der spanischen Poeten bezeichnet, die sich 1927 anlässlich des 300. Todestages des Dichters Luís de la Góngora in Sevilla versammelte und konsolidierte. Die Gruppe stach vor allem durch ihre lyrische Produktion hervor, die besonders durch die Spannung zwischen (poetischer) Tradition und Erneuerung gekennzeichnet war und für die der Name Federico García Lorca noch immer emblematisch steht. Die ästhetischen, gesellschaftlichen und politischen Paradigmen der Gruppe standen über die Lyrik hinaus auch mit anderen, avantgardistischen Künsten und Wissensbereichen in Austausch, ein Umstand, der u.a. aus dem Zusammenleben in der Residencia de Estudiantes in Madrid resultierte.
Im Seminar werden wir uns zunächst mit den historischen, politischen und ideengeschichtlichen Meilensteinen Spaniens zwischen 1898 bis 1936 auseinandersetzen und diese mit zeitgenössischen globalen Entwicklungen verbinden. Dies wird als Grundlage für die Auseinandersetzung mit den neuen literarischen, künstlerischen sowie kinematographischen Ästhetiken im Umfeld der Generación del 27 dienen. Psychoanalytische (Sigmund Freund) sowie philosophisch-politische (José Ortega y Gasset) Positionen werden im Seminar besonders berücksichtigt und sollen, gepaart mit der Einordnung und Evaluierung der Rolle der Frauen (u.a. Lyceum Club Femenino), zu einer kritischen und aktuellen Perspektive auf die Generación del 27 führen.
Zur Einführung und für die Arbeit im Seminar ist der Erwerb der Anthologie empfohlen: Vicente Gaos. Antología del grupo poético de 1927. Cátedra. 1998.
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