Kommentar |
Im ersten, überaus kurzen Teil der Übung werden die notwendigen theoretischen Kenntnisse für die Edition eines griechischen Textes erarbeitet: Nach welchen Kriterien werden der Wert bzw. das Verhältnis der Überlieferungsträger bestimmt, in welcher Weise wird daraus ein Text erstellt und in Verbindung mit dem textkritischen Apparat korrekt dargestellt. Im zweiten, deutlich längeren Teil soll ein kurzer griechischer Original-Text ediert werden. Als Arbeitsgrundlage werden wahlweise einfach lesbare Handschriftenkopien oder Transkriptionen dienen. Paläographiekenntnisse sind daher nützlich, aber keinesfalls notwendig.
Ziel der Übung ist es, die Arbeit eines Editors so realitätsnah wie möglich nachzuvollziehen. Um ein erstes Ergebnis des Kurses gleich schon vorwegzunehmen: Die Edition des Textes wird alle derzeit publizierten Fassungen bei weitem übertreffen.
Literatur zur Einführung: K. DOVER, Textkritik, in: Einleitung in die griechische Philologie, hrsg. v. H. G. NESSELRATH, Stuttgart-Leipzig 1997, S. 45-58; E. PÖHLMANN, Einführung in die Überlieferungsgeschichte und in die Textkritik der antiken Literatur, Bd. 2, Darmstadt 2003, S. 137-155 |